Isabelle Mouthon-Michellys

Triathlon
Triathlon
FrankreichFrankreich 0 Isabelle Mouthon
Personenbezogene Informationen
Geburtsdatum 14. Juni 1966 (58 Jahre)
Geburtsort Annecy, Frankreich
Größe 170 cm
Gewicht 60 kg
Vereine
Erfolge
1990, 1994 2 × Europameisterin Triathlon Mitteldistanz
1990–2000 9 × Nationale Meisterin Triathlon
1991 Europameisterin Triathlon Kurzdistanz
1994, 2000 2 × Weltmeisterin Triathlon Langdistanz
1995 2. Rang Ironman Hawaii
1997 Vizeweltmeisterin Triathlon Langdistanz
2000 7. Rang Olympische Sommerspiele
Status
2000 zurückgetreten

Isabelle Mouthon-Michellys (* 14. Juni 1966 in Annecy als Isabelle Mouthon) ist eine ehemalige französische Triathletin, die an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney teilnahm. Sie ist zweifache Langdistanz-Weltmeisterin (1994, 2000) sowie jeweils zweifache Europameisterin auf der Olympischen Distanz (1991, 1995) und auf der Mitteldistanz (1990, 1994). Sie wird in der Bestenliste französischer Triathletinnen auf der Ironman-Distanz geführt.

Werdegang

Isabelle Mouthon wuchs gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Béatrice und vier weiteren Geschwistern in den französischen Alpen auf. Ein TV-Beitrag zum Triathlon Longue Distance de Nice, damals neben dem Ironman Hawaii der prestigeträchtigste Triathlon weltweit, motivierte sie selbst mit Triathlon zu beginnen. Zuvor waren ihre Zwillingsschwester und sie bereits im Schwimmsport und Laufsport aktiv. Ihren ersten Triathlon absolvierten sie mit von ihrem Vater und ihrem Bruder geliehenen Rädern in Annecy. Während Béatrice in Paris studierte, schrieb sich Isabelle Mouthon an der Universität Lyon ein, so dass beide nur in den Ferien gemeinsam trainieren konnten. Das Magazin Triathlete zeichnete Isabelle Mouthon als beste Nachwuchstriathletin aus, der Preis war eine Reise zum Ironman Hawaii, wo sie in Kontakt mit Mark Allen, Paula Newby-Fraser, Scott Tinley und Dave Scott kam.

Europameisterin Triathlon Mitteldistanz 1990

Nach Abschluss ihres Studiums 1990 beschlossen Isabelle und Béatrice Mouthon, sich ein Jahr Auszeit zu nehmen, um sich auf den Sport zu konzentrieren und zogen nach San Diego. Isabelle Mouthon gehörte mit ihren Erfolgen beim Ironman Hawaii, dem Triathlon International de Nice und auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) zu den Athleten, die gleichermaßen auf der Kurz- und Langdistanz erfolgreich war.

Zweite beim Ironman Hawaii 1995

Auf Platz zwei der Weltrangliste liegend[1] sowie als amtierende Europameisterin auf der Olympischen Distanz und Zweite eim Ironman Hawaii 1995 wollte sie ihre Sportlerkarriere abschließen und nahm eine Tätigkeit bei der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF auf. Bereits nach kurzer Zeit revidierte sie ihre Entscheidung aber wieder, um einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in Sydney zu erreichen. Ihre Tätigkeit bei der SNCF reduzierte sie auf eine Teilzeitbeschäftigung.

Die notwendige Umstellung auf die jetzt taktisch völlig anders ausgerichteten Wettkämpfe auf der olympischen Distanz bewältigte sie erfolgreich. Seit 1995 gab es bei Weltcups und Weltmeisterschaften eine Drafting-Freigabe (Radfahren im Windschatten erlaubt). So erreichte Isabelle Mouthon sowohl 1997 als auch 1998 den dritten Platz in der Weltrangliste.[2][3]

Olympische Sommerspiele 2000

Das Ziel „Olympische Spiele“ hielt sie aber nicht von weiteren Starts auf der Langdistanz ab: So wurde sie 1997 Zweite bei der Weltmeisterschaft in Nizza und 2000 ließ sie sich dort als Weltmeisterin ehren.
Zwei Monate später war es soweit: Sowohl Isabelle Mouthon wie auch ihrer Schwester Béatrice waren neben Christine Hocq vom französischen Nationalen Olympischen Komitee (NOK) für die Premiere von Triathlon bei den Spielen nominiert worden. Isabelle Mouthon gelang es von Beginn an, in der Spitzengruppe dabei zu sein, sie wechselte in einer fünfzehnköpfigen Gruppe auf die Laufstrecke und kam schließlich als drittbeste Europäerin auf Platz sieben ins Ziel. Im Jahr 2000 konnte sie sich auch zum bereits neunten Mal den Titel der Triathlon-Staatsmeisterin holen.

Während ihre Zwillingsschwester Béatrice Mouthon noch ein Jahr als Profi-Triathletin fortsetzte, nahm Isabelle wieder ihre Tätigkeit bei der SNCF in vollem Umfang auf, wo sie sich als Physiotherapeutin mit der Analyse von Arbeitsunfällen und Erkrankungen beschäftigt.[4]

Sportliche Erfolge

Triathlon Kurz- und Mitteldistanz
Datum/Jahr Rang Wettbewerb Austragungsort Zeit Bemerkung
16. Sep. 2000 7 Olympische Sommerspiele 2000 AustralienAustralien Sydney 02:02:53,41
2000 1 FRA Triathlon National Championships FrankreichFrankreich Lac de Vassivière
11. Sep. 1999 11 ITU Triathlon Short Distance World Championships Kanada Montreal 01:57:34 Weltmeisterschaft auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen)
1999 1 FRA Triathlon National Championships FrankreichFrankreich Lac de Vassivière
1998 1 FRA Triathlon National Championships FrankreichFrankreich Mülhausen
1997 1 FRA Triathlon National Championships FrankreichFrankreich Larmor-Plage
30. Juli 1995 1 ETU Short Distance Triathlon European Championship SchwedenSchweden Stockholm 01:59:32 Europameisterin auf der Kurzdistanz
4. Juni 1995 2 ITU World Cup FrankreichFrankreich Gérardmer 02:28:03 Olympische Distanz (1500 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen)
2. Juli 1994 3 ETU Short Distance Triathlon European Championship Deutschland Eichstätt
1994 2 ITU World Cup FrankreichFrankreich Gérardmer 02:11:03 Olympische Distanz (1,500 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen)
1994 1 ETU Middle Distance Triathlon European Championships Slowenien Novo mesto Europameisterin auf der Mitteldistanz
1994 1 FRA Triathlon National Championships FrankreichFrankreich Mur-de-Barrez Sprintdistanz
1994 3 ETU Short Distance Triathlon European Championships Deutschland Eichstätt 02:05:58
1993 1 FRA Triathlon National Championships FrankreichFrankreich Mur-de-Barrez
5. Juli 1992 5 ETU Short Distance Triathlon European Championships Belgien Lommel 02:04:47
1992 2 ETU Middle Distance Triathlon European Championships Finnland Joroinen Vizeeuropameisterin auf der Mitteldistanz
1992 3 ETU Europa Cup FrankreichFrankreich Gérardmer Triathlon Mitteldistanz (2500 m Schwimmen, 80 km Radfahren und 20 km Laufen)
1992 1 FRA Triathlon National Championships FrankreichFrankreich Toulouse
13. Okt. 1991 4 ITU Triathlon World Championships AustralienAustralien Queensland 02:03:35 Triathlon-Weltmeisterschaft (Kurzdistanz)
8. Sep. 1991 1 ETU Short Distance Triathlon European Championships Schweiz Genf 02:07:52 Europameisterin auf der Kurzdistanz
1991 1 FRA Triathlon National Championships FrankreichFrankreich Versailles
26. Aug. 1990 3 ETU Short Distance Triathlon European Championships OsterreichÖsterreich Linz 02:07:35
1990 1 ETU Middle Distance Triathlon European Championships Deutschland Trier 04:29:04 Europameisterin auf der Mitteldistanz (2,5 km Schwimmen, 80 km Radfahren und 20 km Laufen)
1990 1 FRA Triathlon National Championships FrankreichFrankreich Mâcon
15. Sep. 1990 23 ITU Triathlon World Championships Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Orlando 02:12:54 Triathlon-Weltmeisterschaft (Kurzdistanz)
Triathlon Langdistanz
Datum/Jahr Rang Wettbewerb Austragungsort Zeit Bemerkung
2001 1 Embrunman FrankreichFrankreich Embrun 11:54 Sieg vor ihrer Schwester Béatrice – mit der zweitbesten, je von einer Frau hier erzielten Zeit
18. Juni 2000 1 ITU Long Distance Triathlon World Championships FrankreichFrankreich Nizza 04:29:04 Weltmeisterin auf der Langdistanz mit ihrem Sieg beim Triathlon International de Nice
18. Juni 1997 2 Triathlon International de Nice FrankreichFrankreich Nizza 06:21:23 Vizeweltmeisterin
7. Okt. 1995 2 Ironman Hawaii Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hawaii 09:25:13 Zweite bei der Ironman World Championship hinter der US-Amerikanerin Karen Smyers
26. Juni 1994 1 ITU Long Distance Triathlon World Championships FrankreichFrankreich Nizza 06:41:50 Weltmeisterin auf der Langdistanz mit ihrem Sieg beim Triathlon International de Nice
13. Juni 1993 1 Triathlon Longue Distance de Nice FrankreichFrankreich Nizza 06:55:11
24. März 1992 4 Ironman New Zealand Neuseeland Auckland 10:06:22 hinter Krista Whelan, Sarah Coope und JulieAnne White
Duathlon
Datum/Jahr Rang Wettbewerb Austragungsort Zeit Bemerkung
1995 2 Powerman Zofingen Schweiz Zofingen Vizeweltmeisterin auf der Duathlon-Langdistanz

Literatur

  • Isabelle Mouthon, Béatrice Mouthon, Dominique Bouchet: Le triathlon : du débutant à l'Ironman. Minerva, 2001, ISBN 2830706102.

Einzelnachweise

  1. Triathlon World Rankings 1995 (Memento vom 3. Februar 1999 im Internet Archive)
  2. Triathlon World Rankings (Women) 1997 (Memento vom 3. Februar 1999 im Internet Archive) (18. November 1997)
  3. Triathlon World Rankings (Women) 1998 (Memento vom 3. Februar 1999 im Internet Archive) (12. November 1998)
  4. Amy White: Isabelle Mouthon (Memento des Originals vom 14. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.slowtwitch.com In: Slowtwitch.com 23. April 2001
ITU Triathlon-Weltmeisterinnen auf der Langdistanz

1994: Isabelle Mouthon-Michellys | 1995: Jenny Rose | 1996: Karen Smyers | 1997: Ines Estedt | 1998: Rina Hill | 1999: Suzanne Nielsen | 2000: Isabelle Mouthon-Michellys | 2001: Lisbeth Kristensen | 2002: Ines Estedt | 2003: Virginia Berasategui | 2004: Tamara Kozulina | 2005: Kathleen Smet | 2006: Bella Comerford | 2007: Leanda Cave | 2008: Chrissie Wellington | 2009: Jodie Swallow | 2010: Caroline Steffen | 2011: Rachel Joyce | 2012: Caroline Steffen | 2013: Melissa Hauschildt | 2014: Camilla Pedersen | 2015: Mary Beth Ellis | 2016: Jodie Swallow | 2017: Sarah Crowley | 2018: Helle Frederiksen | 2019: Alexandra Tondeur | 2021: Sarissa De Vries | 2022: Lucy Charles-Barclay | 2023: Marjolaine Pierré

ETU Triathlon-Europameister auf der Olympischen Distanz (Frauen)

1985: Alexandra Kremer | 1986: Lieve Paulus | 1987: Sarah Coope | 1988: Sarah Springman | 1989: Simone Mortier | 1990: Thea Sybesma | 1991, 1995: Isabelle Mouthon | 1992, 1994: Sonja Krolik | 1993: Sabine Westhoff | 1996: Suzanne Nielsen | 1997: Natascha Badmann | 1998: Wieke Hoogzaad | 1999: Anja Dittmer | 2000, 2002: Kathleen Smet | 2001: Michelle Dillon | 2003: Ana Burgos | 2004–2008: Vanessa Fernandes | 2009, 2010, 2112, 2014, 2015, 2018: Nicola Spirig | 2011: Emmie Charayron | 2013: Rachel Klamer | 2016: India Lee | 2017: Jessica Learmonth | 2019: Beth Potter | 2021: Julie Derron | 2022: Non Stanford

1985: Lieve Paulus | 1986–1988: Sarah Coope | 1990, 1994: Isabelle Mouthon | 1992: Jeannine De Ruysscher | 2012, 2016: Julia Gajer | 2013, 2017: Camilla Pedersen | 2014: Lisa Hütthaler | 2015: Kaisa Lehtonen | 2018: Alexandra Tondeur | 2019: Katrina Rye | 2021: Nicola Spirig Hug | 2022: Katharina Wolff

Normdaten (Person): VIAF: 64182521 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 7. Oktober 2018.
Personendaten
NAME Mouthon-Michellys, Isabelle
ALTERNATIVNAMEN Mouthon, Isabelle (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG französische Triathletin
GEBURTSDATUM 14. Juni 1966
GEBURTSORT Annecy