Munizipalität Zqaltubo

Munizipalität Zqaltubo

Symbole
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Georgien
Region Imeretien
Sitz Zqaltubo
Fläche 707,5 km²
Einwohner 46.800 (2021[1])
Dichte 66 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 GE-IM
42.342.6Koordinaten: 42° 18′ N, 42° 36′ O

Die Munizipalität Zqaltubo (georgisch წყალტუბოს მუნიციპალიტეტი, Zqaltubos munizipaliteti) ist eine Verwaltungseinheit (etwa entsprechend einem Landkreis) in der Region Imeretien im zentralen Teil Georgiens.

Geographie

Verwaltungszentrum der Munizipalität ist der namensgebende Kurort Zqaltubo. Die 632,3 km² große Munizipalität grenzt im Nordosten an die Munizipalität Tqibuli, im Osten an das Territorium der regionsunterstellten Großstadt Kutaissi, im Südosten an die Munizipalität Baghdati, im Süden an die Munizipalität Wani, im Südwesten an die Munizipalität Samtredia und im Westen an die Munizipalität Choni, alle ebenfalls in Imeretien. Im Norden wird sie von der Munizipalität Zageri und im Nordosten auf einem kurzen Abschnitt von der Munizipalität Ambrolauri begrenzt, beide in der Region Ratscha-Letschchumi und Niederswanetien.

Die südliche Hälfte der Munizipalität liegt im Bereich der Imeretischen Tiefebene, die von knapp 50 m über dem Meeresspiegel im Süden allmählich auf etwa 200 m im Raum Zqaltubo ansteigt. Der Nordteil wird von bewaldetem Bergland eingenommen, das zur Nordgrenze des Gebietes hin zu den westlichen Ausläufern des Ratscha-Gebirges ansteigt; dieses erreicht im Nordosten eine Höhe von 1769 m, westlich des Flusses Rioni, der den Gebirgskamm durchbricht, mit dem Chwomli 1997 m. Der Rioni durchquert das Gebiet der Munizipalität von Norden kommend im östlichen Teil, wendet sich südlich von Kutaissi nach Westen und markiert dort die Südgrenze der Munizipalität. Auf einem Abschnitt entlang der westlichen Grenze fließt der rechte Rioni-Nebenfluss Gubiszqali.

Bevölkerung und Verwaltungsgliederung

Die Einwohnerzahl beträgt 46.800 (Stand: 2021). Bis 2014 war die Einwohnerzahl mit 55.883[2] gegenüber der vorangegangenen Volkszählung (73.889 Einwohner 2002) um mehr als ein Fünftel gesunken,[3] leicht über dem Landesdurchschnitt. Damit setzte sich der Trend, der in den 1990er-Jahren eingesetzt hatte, beschleunigt fort. Zuvor war die Bevölkerung seit mindestens den 1950er-Jahren kontinuierlich gestiegen.

Bevölkerungsentwicklung

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Die Bevölkerung ist fast monoethnisch georgisch (etwa 99,5 %); daneben gibt es eine geringe Zahl von hauptsächlich Russen und Armeniern (Stand 2014).[4]

Die größten Ortschaften neben der Kleinstadt Zqaltubo (11.281 Einwohner) sind mit jeweils über 2000 Einwohnern die Dörfer Geguti, Gumbra, Kwitiri, Maghlaki, Opschkwiti, Parzchanaqanewi und Zqaltubo (unweit nördlich der Stadt, aber eigenständig; 2014).[2]

Die Munizipalität gliedert sich in den eigenständigen Hauptort Zqaltubo sowie 16 Gemeinden (georgisch temi, თემი beziehungsweise bei nur einer Ortschaft einfach „Dorf“, georgisch sopeli, სოფელი) mit insgesamt 49 Ortschaften, davon zwei ohne ständige Einwohner:

Gemeinde Anzahl
Ortschaften
Einwohner
(2014)[2]
Dghnorissa 4 524
Geguti 1 5049
Gumbra 3 5532
Gwischtibi 4 2819
Kwitiri 2 3357
Maghlaki 2 4464
Mekwena 6 334
Muchiani 3 2451
Opschkwiti 1 2067
Opurtschcheti 5 1953
Parzchanaqanewi 1 5090
Patriketi 2 2888
Rioni 7⁠1 2068
Saqulia 1 1869
Zchunkuri 4⁠1 1569
Zqaltubo 3 3568
1 
davon ein Ort ohne ständige Einwohner

Geschichte

Das Gebiet gehörte seit dem Zerfall des Königreiches Georgien im 15. Jahrhundert bis in das 19. Jahrhundert faktisch durchgehend zum Königreich Imeretien. Während der Zugehörigkeit Georgiens zum Russischen Reich und bis in die Anfangsjahre der Sowjetunion war es Teil des Ujesds Kutais des Gouvernements Kutais (Kutais war die in dieser Zeit offizielle Form des Stadtnamens).

1930 wurde dort der Rajon Kutaissi gebildet. 1939 wurde die Stadt Kutaissi mit ihrem nahen Umland als von deren Stadtsowjet verwaltetes Gebiet ausgegliedert, während die Rajonverwaltung in das aufstrebende, seit den 1920er- und verstärkt seit den 1930er-Jahren zu einem sowjetischen Großkurort ausgebaute Zqaltubo verlegt und der Rajon dementsprechend umbenannt. Nach der Unabhängigkeit Georgiens wurde der Rajon 1995 der neu gebildeten Region Imeretien zugeordnet und 2006 in eine Munizipalität umgebildet.

Verkehr

Durch den Südteil der Munizipalität verlaufen die wichtigsten Verkehrsachsen Georgiens: die dort zur Autobahn ausgebaute neue Trasse der internationalen Fernstraße S1 (ს1) von Tiflis zur russischen beziehungsweise abchasischen Grenze (auf diesem Abschnitt zugleich Europastraße 60) sowie die Bahnstrecke Poti – Tiflis (– Baku).

Die alte Trasse der S1 dient jetzt als westlicher Zubringer ins Zentrum von Kutaissi, die in der anderen Richtung durch die im Süden des Gebietes liegenden Dörfer führende Nationalstraße Sch104 (შ104) als südlicher Zubringer. Durch das Gebiet der Munizipalität nach Norden verläuft die Nationalstraße Sch16 (შ16) von Kutaissi den Rioni aufwärts über die Munizipalitätssitze Ambrolauri und Oni in der historischen Region Ratscha, ebenso die Sch15 (შ15) von Kutaissi über Zqaltubo weiter über Zageri und Lentechi in den historischen Regionen Letschchumi und Swanetien. Verbindung ins westlich benachbarte Choni besteht von Zqaltubo über die Sch52 (შ52), weiter südlich von Kutaissi über die Sch12 (შ12); die Sch112 (შ112) kreuzt letztere in Nord-Süd-Richtung und verbindet Zqaltubo mit der alten S1.

Seit 1935 existiert die von der Hauptstrecke Poti–Tiflis abzweigende Bahnstrecke Brozeula–Zqaltubo über Kutaissi. Im äußersten Südwesten der Munizipalität liegt zum Teil auf deren Territorium der Flughafen (Kutaissi-)Kopitnari (teilweise, darunter das Flughafengebäude, in der Munizipalität Samtredia).

Weblinks

Commons: Munizipalität Zqaltubo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Tourismus-Website der Munizipalität (englisch, georgisch, russisch)

Einzelnachweise

  1. Population as of 1 January by regions and self-governed units (Excel--Datei). In: Population as of 1 January by regions and self-governed units. National Statistics Office of Georgia, 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. März 2022; abgerufen am 9. März 2022 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/geostat.ge 
  2. a b c Population Census 2014 (Memento des Originals vom 20. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geostat.ge (englisch)
  3. Population Census 2002 (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geostat.ge (englisch)
  4. Ethnic composition of Georgia 2014
V
Munizipalitäten und regionsunterstellte Städte1 in Georgien
Hauptstadt Tiflis2

Didube | Gldani | Issani | Krzanissi | Mtazminda | Nadsaladewi | Saburtalo | Samgori | Tschughureti | Wake

Autonome Republik Abchasien3

Gagra | Gali | Gudauta | Gulripschi | Otschamtschire | Sochumi

Autonome Republik Adscharien

Batumi | Chelwatschauri | Chulo | Keda | Kobuleti | Schuachewi

Gurien

Osurgeti | Lantschchuti | Osurgeti | Tschochatauri

Imeretien

Kutaissi | Baghdati | Charagauli | Choni | Samtredia | Satschchere5 | Sestaponi | Terdschola | Tqibuli | Tschiatura | Wani | Zqaltubo

Innerkartlien

Gori | Chaschuri | Dschawa4 | Gori5 | Kareli5 | Kaspi

Kachetien

Telawi | Achmeta | Dedopliszqaro | Gurdschaani | Lagodechi | Qwareli | Sagaredscho | Sighnaghi | Telawi

Mingrelien und Oberswanetien

Poti | Sugdidi | Abascha | Chobi | Martwili | Mestia | Senaki | Sugdidi | Tschchorozqu | Zalendschicha

Mzcheta-Mtianeti

Mzcheta | Achalgori4 | Duscheti | Mzcheta | Qasbegi | Tianeti

Niederkartlien

Rustawi | Bolnissi | Dmanissi | Gardabani | Marneuli | Tetrizqaro | Zalka

Ratscha-Letschchumi und Niederswanetien

Ambrolauri | Ambrolauri | Lentechi | Oni5 | Zageri

Samzche-Dschawachetien

Achalziche | Achalkalaki | Achalziche | Adigeni | Aspindsa | Bordschomi | Ninozminda

Anmerkungen: 1fett kursiv dargestellt, 2 – mit dem Status einer Region, untergliedert in Rajone, 3 – de facto vollständig unter Kontrolle der Republik Abchasien mit abweichender Verwaltungsgliederung, 4 – de facto vollständig beziehungsweise 5 – teilweise unter Kontrolle der Republik Südossetien mit abweichender Verwaltungsgliederung