Helga Haase

Helga Haase bei den Deutschen Meisterschaften im Eisschnelllauf am 4. Januar 1967 in Berlin.

Helga Haase, geborene Helga Obschernitzki (* 9. Juni 1934 in Danzig-Schidlitz; † 16. Juni 1989 in Berlin) war eine Eisschnellläuferin der DDR.

Leben

Die Tochter einer Arbeiterfamilie flüchtete bei Kriegsende mit ihren Geschwistern aus Danzig nach Neumühle in Mecklenburg. Sie erlernte nach dem Besuch der Volksschule von 1949 bis 1952 den Beruf einer Buchhalterin und war anschließend im Beruf tätig. 1952 wurde sie Angehörige der Deutschen Volkspolizei (DVP) und war bis 1984 als Buchhalterin bei der DVP tätig, zuletzt im Range eines Majors.

Sportkarriere

Ihre Karriere begann 1952, als sie sich mit 18 Jahren beim SC Dynamo Berlin vorstellte, der zu dieser Zeit Eisschnellläufer suchte. 1957 bis 1967 erreichte Haase 21 DDR-Meistertitel, davon neun Titel im Mehrkampf. Bei den Olympischen Winterspielen 1960 in Squaw Valley errang sie die Goldmedaille über 500 m, die Silbermedaille über 1000 m und den achten Platz über 1500 m. Als erste deutsche Eisschnellläuferin und als erste Sportlerin der DDR gewann Helga Haase eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen, und dies trotz des Verbots der Einreise für ihren Trainer. Im gleichen Jahr stellte sie den Mehrkampf-Weltrekord in Davos (Schweiz) auf. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Innsbruck erreichte sie einen vierten Platz über 1000 m, einen fünften Platz über 1500 m sowie einen achten Rang über 500 m.

Auszeichnungen

Sonstiges

1955 brachte sie ihre Tochter Cornelia zur Welt und heiratete daraufhin ihren Trainer Helmut Haase. Von 1961 bis 1979 war sie Mitglied des DTSB-Präsidiums und von 1965 bis 1984 Trainerin beim SC Dynamo Berlin. 1978 wurde ihr Enkelsohn Robert geboren. 1984 ging sie in Rente.

Literatur

  • Klaus Gallinat, Olaf W. Reimann: Haase, Helga. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge, Medaillen und Biographien. 2., aktualisierte Auflage. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-538-4, S. 195.

Weblinks

Commons: Helga Haase – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Helga Haase in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Statistik von Helga Haase bei Speedskatingnews
  • DER SPIEGEL 6/1966 „Millionen für Medaillen“
  • Sport im Fernsehfunk: Eisschnelllauf, Dynamo-Cup 1965 in Berlin. Deutscher Fernsehfunk vom 1. Oktober 1965. (Video im ARD-Retro-Angebot der ARD Mediathek)
Olympiasiegerinnen im 500-m-Eisschnelllauf (von 1998 bis 2014 2 × 500 m)

1960: Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Helga Haase | 1964: Sowjetunion 1955 Lidija Skoblikowa | 1968: Sowjetunion 1955 Ljudmila Titowa | 1972: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Anne Henning | 1976: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sheila Young | 1980: Deutschland Demokratische Republik 1949 Karin Enke | 1984: Deutschland Demokratische Republik 1949 Christa Rothenburger | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bonnie Blair | 1992: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bonnie Blair | 1994: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bonnie Blair | 1998: Kanada Catriona LeMay Doan | 2002: Kanada Catriona LeMay Doan | 2006: RusslandRussland Swetlana Schurowa | 2010: Korea Sud 1949 Lee Sang-hwa | 2014: Korea Sud Lee Sang-hwa | 2018: JapanJapan Nao Kodaira | 2022: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Erin Jackson

Einzelnachweise

  1. Jubel um Helga Haase und Recknagel, In: Berliner Zeitung, 3. März 1960, S. 1
Normdaten (Person): GND: 118699776 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 27865882 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Haase, Helga
ALTERNATIVNAMEN Obschernitzki, Helga (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Eisschnellläuferin
GEBURTSDATUM 9. Juni 1934
GEBURTSORT Danzig-Schidlitz
STERBEDATUM 16. Juni 1989
STERBEORT Berlin