Wilhelm Rieder

Dieser Artikel befasst sich mit dem Chirurgen Wilhelm Rieder. Zum Maler und Lithografen siehe Wilhelm August Rieder.
Wilhelm Rieder
Das Grab von Wilhelm Rieder und seiner Ehefrau Anna-Sabine geborene Wachsmuth auf dem Riensberger Friedhof in Bremen

Wilhelm Rieder (* 12. Mai 1893 auf Gut Schaaken (Waldeck); † 8. August 1984 in Bremen) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer.

Leben

Rieder studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Georg-August-Universität Göttingen Medizin. Er war Mitglied des Corps Rhenania Würzburg (1914) und des Corps Bremensia (1919).[1] Nach der Promotion zum Dr. med. begann er 1920 seine chirurgische Ausbildung am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf. Seit 1924 habilitiert, wurde er 1930 a.o. Professor.[2] In der Zeit des Nationalsozialismus unterzeichnete er am 11. November 1933 das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler.[3] 1933 wurde er Mitglied der NSDAP. Außerdem war er Mitglied des NSDB und des NSKK. Entgegen allen akademischen Gepflogenheiten setzte ihn der Reichskulturminister Bernhard Rust 1937 auf den bedeutenden Lehrstuhl der Universität Leipzig.[4] Josef Hohlbaum, der spätere Ordinarius in Prag, ließ sich daraufhin in freier Praxis nieder. Von 1937 bis 1945 war Rieder beratender Chirurg der Wehrmacht. Von 1952 bis 1961 war er Chefarzt der chirurgischen Klinik vom Städtischen Krankenhaus Bremen. Als Pionier der Sympathikuschirurgie wurde er 1952 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[2] 1953, 1957 und 1963 leitete er die 71., 79. und 91. Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen.[5] Verheiratet war er mit Anne-Sabine geb. Wachsmuth, einer Schwester von Werner Wachsmuth. Sie schenkte ihm drei Kinder.[4]

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 143/498; 39/1143
  2. a b Kurzbiografie W. Rieder
  3. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 496
  4. a b Unterlagen zum Grünbuch des Corps Bremensia (1987)
  5. Wolfgang Teichmann, Christoph Eggers, Heinz-Jürgen Schröder (Hg.): 100 Jahre Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen. Hamburg 2009, S. 167–173
Chirurgie-Ordinarien der Universität Leipzig

Johann Christian Rosenmüller (1804) | Karl Gottlob Kühn (1812) | Christian Friedrich Ludwig (1820–1823) | Gustav Biedermann Günther (1841–1867) | Carl Thiersch (1867–1895) | Friedrich Trendelenburg (1895–1911) | Erwin Payr (1911–1937) | Wilhelm Rieder (1937–1946) | Benedikt Hummel (komm. 1946/47) | Ernst Heller (1949–1950) | Herbert Uebermuth (1950/1952–1967) | Werner Kothe (1967–1985) | Siegfried Kiene (1985–1992) | Christian Schwokowski (komm. 1992/93) | Johann Hauss (1993–2007) | Sven Jonas (2008–2014) | Ines Gockel (seit 2014)

Normdaten (Person): GND: 116534877 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 57369220 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Rieder, Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG deutscher Chirurg und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 12. Mai 1893
GEBURTSORT Gut Schaaken (Waldeck)
STERBEDATUM 8. August 1984
STERBEORT Bremen