Tigin

Tigin oder Tegin (in den Orchon-Inschriften: 𐱅𐰃𐰏𐰤; mit arabisch-persischen Buchstaben تكين geschrieben; Pl. tigit bzw. tegit) ist ein alttürkischer Titel mit der Bedeutung Prinz (oder Fürst), welcher im mittelalterlichen Orient (unter türkischen Immigranten) auch sehr häufig als Namensbestandteil verwendet wurde. Typische Zusammensetzungen sind dabei:

  • Alp-Tegin („mutiger Prinz“)
    • Name eines türkischen Militärsklaven, welcher im 10. Jh. den Grundstein für das Ghaznawidenreich legte → siehe Alp-Tigin (Ghazna)
    • Name eines türkischen Heerführers, welcher im 10. Jh. Damaskus regierte → siehe Alp-Tigin (Damaskus)
  • Anusch-Tegin („unsterblicher Prinz“)
    • Name eines der beiden Begründer der (nach ihm benannten) Drusen → siehe Anusch-Tegin ad-Dar(a)zi (wirkte zur Zeit al-Hakims)
    • Name eines 1042 verstorbenen Statthalters der Fatimiden in Syrien/Palästina → siehe Anusch-Tegin ad-Duzbiri
    • Name eines türkischen Militärsklaven, welcher im 11. Jh. die vierte Dynastie von Choresm-Schahs begründete → siehe Anusch-Tegin Ghartschai
    • Name eines Atabegs des Seldschukensultans Toghril II.
  • Arslan-Tegin („Löwenprinz“)
    • (ein) Name des Choresm-Schahs Qutb ad-Din Muhammad (I.)
    • Name eines Qarachanidenherrschers in Sogdien
  • Ay-Tegin („Mondprinz“)
    • Name eines türkischen Emirs unter dem Ayyubiden as-Salih sowie den ersten ägyptischen Mamlukensultanen → siehe Ala ad-Din Ay-Tegin al-Bunduqdar (gest. 1285)
  • Bek-Tegin („starker Prinz“) oder Beg-Tegin
  • Bilge-Tegin („weiser Prinz“)
    • Name eines Heerführers im Dienste des Seldschukensultans Malik-Schah I.
    • Name eines türkischen Militärsklaven, welcher nach Alp-Tegin und vor Böri-Tegin die Macht in Ghazna übernahm (reg. ca. 966–975)
    • Name eines Heerführers im Dienste der beiden Ghaznawidensultane Mahmud und Masud I.
  • Böri-Tegin („Wolfsprinz“)
    • Name eines türkischen Militärsklaven, welcher nach Bilge-Tegin und vor Sebük-Tegin die Macht in Ghazna übernahm (reg. ca. 975–977)
    • Name eines Herrschers aus der Dynastie der (westlichen) Qarachaniden (reg. ca. 1052–1068)
  • Gümüsch-Tegin („Silberprinz“)
    • Name des Atabegs des Seldschukensultans Berk-Yaruq
    • Name eines Heerführers im Dienste Sultan Malik-Schahs I.
    • Name eines im frühen 12. Jh. in Sivas regierenden Danischmenden-Herrschers, dessen Vater Danischmend Ghazi war
  • Inal-Tegin
    • Name eines Bruders des Choresm-Schahs Atsiz, welcher 1153/54 Baihaq verwüstete
    • Name eines anuschteginidischen Heerführers, welcher 1225 die Nasriden von Sistan beseitigte
  • Kütsch-Tegin („mächtiger Prinz“)
  • Qut-Tegin („Glücksprinz“)
    • Name eines Statthalters der Fatimiden in Damaskus
    • Name eines obersten Dāʿī im Dienste des Fatimidenkalifen al-Hakim
  • Qutlugh-Tegin („glücklicher Prinz“)
  • Sebük-Tegin („geliebter Prinz“)
    • Name eines türkischen Militärsklaven, welcher 977 die Dynastie der Ghaznawiden begründete → siehe Sebük-Tegin
  • Toghril-Tegin („Falkenprinz“)
    • Name des Sohnes des Choresm-Schahs Ekintschi b. Qotschqar
    • Name eines 1074–1075 regierenden Qarachanidenherrschers
  • Tugh-Tegin
    • Name des Atabegs des Seldschukenherrschers Duqaq, welcher sich 1104 zum Herrscher von Damaskus aufschwang und die Dynastie der Buriden begründete → siehe Tugh-Tegin
  • Yal-Tegin („glänzender Prinz“)
    • Name eines türkischen Heerführers im Dienste des Fatimidenkalifen al-ʿAzīz
  • Altun-Tegin („Goldprinz“)
  • Bay-Tegin („reicher Prinz“)
  • Qara-Tegin („schwarzer Prinz“)
  • Toghan-Tegin („Falkenprinz“)
  • Tschaghri-Tegin („Merlin-Prinz“)
  • Ali-Tegin
  • Buqu-Tegin
  • Chumar-Tegin
  • Hasan-Tegin
  • Mahmud-Tegin
  • Mengli-Tegin
  • Or-Tegin
  • Qotur-Tegin
  • Rasul-Tegin
  • Sav-Tegin
  • Siqnaq-Tegin
  • Sonqur-Tegin
  • Tükel-Tegin
  • Yaqub-Tegin
  • Yighan-Tegin