Marangoni-Zahl

Physikalische Kennzahl
Name Marangoni-Zahl
Formelzeichen M a , M g {\displaystyle {\mathit {Ma}},{\mathit {Mg}}}
Dimension dimensionslos
Definition M a = σ T L Δ T η a {\displaystyle {\mathit {Ma}}=-{\frac {\partial \sigma }{\partial T}}{\frac {L\Delta T}{\eta a}}}
σ {\displaystyle \sigma } Grenzflächenspannung
L {\displaystyle L} charakteristische Länge
Δ T {\displaystyle \Delta T} Temperaturdifferenz
η {\displaystyle \eta } dynamische Viskosität
a {\displaystyle a} Temperaturleitzahl
Benannt nach Carlo Marangoni
Anwendungsbereich Marangoni-Konvektion

Die Marangoni-Zahl M a {\displaystyle {\mathit {Ma}}} [1] oder M g {\displaystyle {\mathit {Mg}}} (benannt zu Ehren des italienischen Physikers Carlo Marangoni) ist eine dimensionslose Kennzahl aus dem Bereich der Strömungsmechanik. Sie ist ein Maß für die Stärke der kapillaren Konvektion an Grenzflächen (Marangoni-Konvektion).

Die Marangoni-Konvektion ist eine Strömung an Grenzflächen, die durch lokale Unterschiede der Grenzflächenspannung σ {\displaystyle \sigma } verursacht wird. Da die Grenzflächenspannung der meisten Stoffe bei zunehmender Temperatur T {\displaystyle T} abnimmt, entsteht eine Strömung von warmen zu kalten Bereichen der Grenzfläche.[2] In diesem Fall der thermokapillaren Konvektion, die durch Temperaturdifferenzen Δ T {\displaystyle \Delta T} bedingt sind, lässt sich die Maragoni-Zahl definieren als:

M a = σ T L Δ T η a {\displaystyle {\mathit {Ma}}=-{\frac {\partial \sigma }{\partial T}}{\frac {L\Delta T}{\eta a}}}

Dabei bezeichnet

Analog können die lokale Unterschiede in der Grenzflächenspannung auch durch Konzentrationsunterschiede gelöster Stoffe (z. B. Detergentien) oder der Ladungsdichte entstehen und durch eine entsprechende Definition der Marangoni-Zahl ausgedrückt werden.

Einzelnachweise

  1. J. Straub, A. Weinzierl, M. Zell: Thermokapillare Grenzflächenkonvektion an Gasblasen in einem Temperaturgradientenfeld. In: Wärme- und Stoffübertragung. Band 25, Nr. 5, 1990, S. 281–288, doi:10.1007/BF01780740 (Online [PDF]). 
  2. Thierry Duffar (Hrsg.): Crystal Growth Processes Based on Capillarity. John Wiley & Sons, 2010, ISBN 1-4443-2021-1, S. 414 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).