Louis-Frédéric de Rutté

Friedrich Ludwig von Rütte im Garten seines Gutes in Sutz

Louis-Frédéric de Rutté (* 15. April 1829 in Sutz; † 4. Oktober 1903 in Bern), eigentlich Friedrich Ludwig von Rütte, auch von Rütti, war ein Schweizer Architekt.

Familie, Ausbildung und Karriere

Louis-Frédéric de Rutté wurde 1829 als jüngster Sohn von David Sigmund von Rütte, Pfarrer in Sutz, und dessen Ehefrau Maria Sofie Adelheid (geb. Gatschet) geboren.[1] Seine älteren Brüder waren der Pfarrer und Botaniker Albert von Rütte (1825–1903) und der 1826 geborene Kaufmann Théophile de Rutté.[2] Nach dem Besuch des Gymnasiums in Bern und einem Sprachaufenthalt in Lausanne war Louis-Frédéric de Rutté 1848 im Berner Burgerbuch als Baulehrling bei Robert Roller bezeichnet. Anschliessend studierte er am Polytechnikum Karlsruhe Architektur. Es folgten mehrere Italienreisen, dann die Anstellung bei Pierre-Charles Dusillon, einem Pariser Architekten, der eine Niederlassung in Mülhausen besass. Bei diesem arbeitete er als Bauleiter am Schloss Schadau bei Thun.

Von 1855 bis zur Annexion Elsass-Lothringens 1871 führte de Rutté in Mülhausen sein eigenes grosses Architekturbüro, dessen prächtige, schlossartige Residenzen wie das Château Voucher (1867–1868) oder Ermitage (1868) herausstechen. In der Schweiz baute er in diesem Zeitraum etwa die Villa Bühler in Winterthur (1867–1869).

Nach seiner Rückkehr nach Bern 1871 baute er die Campagne der von Rütte in Sutz aus. In Biel errichtet er das Museum Schwab (1871–1873), in Bern das Verwaltungsgebäude der Bern-Jura-Bahn, heute Generaldirektion der Schweizerischen Bundesbahnen (1874–77).

Sein Werk umfasst vorwiegend Villen und repräsentative öffentliche Gebäude, deren stilistisches Repertoire dem damals vorherrschenden Historismus verpflichtet war.[1]

Louis-Frédéric de Rutté starb am 4. Oktober 1903 im Alter von 74 Jahren in Bern.

Galerie seiner Bauten

  • Bauleitung beim Schloss Schadau, Thun
    Bauleitung beim Schloss Schadau, Thun
  • Villa Bühler-Egg, Winterthur 1867–1869
    Villa Bühler-Egg, Winterthur 1867–1869
  • Evangelische Kirche Munster 1867–1874
  • Das Von-Rütte-Gut in Sutz, Familiensitz und ab 1871 durch den Architekten ausgebaut
    Das Von-Rütte-Gut in Sutz, Familiensitz und ab 1871 durch den Architekten ausgebaut
  • Das Museum Schwab in Biel, 1871–1873
    Das Museum Schwab in Biel, 1871–1873
  • Verwaltungsgebäude der Bern-Jura-Bahn in Bern, 1874–1877
    Verwaltungsgebäude der Bern-Jura-Bahn in Bern, 1874–1877

Literatur

  • Johanna Strübin Rindisbacher: Rütte (Rütti, Rutté), Friedrich Ludwig (Louis-Frédéric) von (de). Lexikoneintrag in: Isabelle Rucki und Dorothee Huber (Hrsg.): Architektenlexikon der Schweiz – 19./20. Jahrhundert. Birkhäuser, Basel 1998, ISBN 3-7643-5261-2, S. 462.
  • Johanna Strübin: Friedrich Ludwig von Rütte. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Commons: Louis-Frédéric de Rutté – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Museum Schwab: eine Sammlung, eine Idee und steter Wandel. NBM Neues Museum Biel, 2013, ISBN 9783952412909, S. 37.
  2. HLS, Artikel Friedrich Ludwig von Rütte
Normdaten (Person): GND: 1046883305 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 301394854 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Rutté, Louis-Frédéric de
ALTERNATIVNAMEN Rütte, Friedrich Ludwig von
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Architekt
GEBURTSDATUM 15. April 1829
GEBURTSORT Sutz
STERBEDATUM 4. Oktober 1903
STERBEORT Bern