Joan Tozzer

Joan Tozzer
Voller Name Joan Tozzer Cave
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 19. September 1921
Geburtsort Boston, Massachusetts, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Sterbedatum 15. April 2012
Sterbeort Dedham, Massachusetts, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Karriere
Disziplin Einzellauf
Partner/in Bernard Fox
Verein SC of Boston
Karriereende 1940
Medaillenspiegel
Nordamerikameisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
US-Meisterschaften 6 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
NordamerikameisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Silber Toronto 1939 Damen
Gold Toronto 1939 Paare
US-amerikanische MeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Bronze Chicago 1937 Paare
Gold Philadelphia 1938 Damen
Gold Philadelphia 1938 Paare
Gold St. Paul 1939 Damen
Gold St. Paul 1939 Paare
Gold Cleveland 1940 Damen
Gold Cleveland 1940 Paare
 

Joan Tozzer (Ehenamen Spalding, Lincoln und Cave) (geboren 19. September 1921 in Boston, Massachusetts; gestorben 15. April 2012 in Dedham, Massachusetts)[1] war eine US-amerikanische Eiskunstläuferin, die im Einzel- sowie im Paarlauf startete.

Karriere

Tozzer war die Tochter des Anthropologen und Harvard-Professors Alfred Tozzler und dessen Frau Margaret Castle, einer Missionarstocher aus Hawaii. Ihre erste Berührung mit dem Eiskunstlauf hatte sie im Alter von drei Jahren, als ihr Vater im Winter mit dem Gartenschlauch eine Eisbahn im heimischen Garten anlegte. Bald zeigte sich, dass sie sowohl Begeisterung als auch Talent für diesen Sport hatte, und so trat sie dem renommierten Skating Club of Boston, einem der ältesten Eiskunstlaufvereine der Vereinigten Staaten, bei.[1][2]

Die regionale Presse wurde erstmals auf sie aufmerksam, als Tozzer zehn Jahre alt war. Eine Aufführung in der sie als Minnie Maus auftrat (neben ihrer langjährigen Freundin Polly Blodgett als Mickey) fand positive Kritiken. 1934 startete sie bei amerikanischen Jugendmeisterschaften im Einzellauf und konnte den Titel gewinnen.[1][2]

Im Paarlauf startete Tozzer gemeinsam mit Bernard Fox. Während einer Auftrittsreise der beiden nach London 1935 brach sie sich ein Bein. Die Verletzung zeitigte jedoch keine längerfristigen Folgen. Bereits im Folgejahr konnte das Paar die US-amerikanischen Juniorenmeisterschaften für sich entscheiden.[1][3]

1937 starteten Tozzer und Fox erstmals bei den Senioren und konnten bei den Meisterschaften in Chicago auf Anhieb einen dritten Platz erringen (hinter den Paaren Vinson/Hill und Madden/Madden). Im Einzelwettkampf war Tozzer noch bei den Juniorinnen startberechtigt, wo sie sich die Goldmedaille sicherte.[1]

Das Jahr 1938 brachte mehrere Anwärterinnen auf die US-Meisterschaft im Einzellauf hervor, da die dominierende Athletin der vergangenen zehn Jahre, Maribel Vinson, kurz zuvor ins Profilager gewechselt hatte und nicht mehr antrat. Überraschend konnte sich Tozzer mit nur einem Zehntelpunkt Vorsprung gegen die favorisierte Audrey Peppe durchsetzen. Sie war die erste amerikanische Eiskunstläuferin, der es gelang, die Juniorenmeisterschaften und im darauf folgenden Jahr die Seniorenmeisterschaften für sich zu entscheiden. Dieses Kunststück wurde erst 2007/2008 von Mirai Nagasu wiederholt.[1]

Neben ihrem Einzelerfolg gewann Tozzer 1938 auch gemeinsam mit Fox das Paarlauf-Event. Diesen Doppelerfolg konnte sie in den beiden Folgejahren wiederholen. Ihre einzigen internationalen Erfolge feierte sie 1939 bei den Nordamerikanischen Meisterschaften in Toronto. Neben Gold im Paarlauf sicherte sie sich in der Einzelkonkurrenz die Silbermedaille hinter der Kanadierin Mary Rose Thacker.[1]

Für die Olympischen Winterspiele 1940, welche im japanischen Sapporo stattfinden sollten, wurde Tozzer als Kapitänin des US-amerikanischen Eislaufteams nominiert. Durch die kriegsbedingte Absage der Spiele blieben ihr olympische Ehren jedoch verwehrt.[1][4]

Spätere Jahre

1940 beendete Tozzer im Alter von 18 Jahren ihre sportliche Karriere, heiratete Philip Spalding Jr. uns zog mit ihm nach Honolulu. Nachdem die Ehe geschieden wurde, heiratete sie 1952 William Ames Lincoln und zog mit diesem zurück nach Massachusetts, nach Chestnut Hill. Nach Lincolns Tod 1969 heiratete sie ein letztes Mal. Ihr dritter Ehemann, Edward Cave, ein orthopädischer Chirurg am Massachusetts General Hospital, starb 1976.[1]

Tozzer tat sich auch als Philanthropin hervor und unterstützte Kunstprojekte und Krankenhäuser. Sie interessierte sich zeit ihres Lebens für Sport und Kartenspiele, insbesondere Bridge und Cribbage.[1][4]

Sie hatte sieben Kinder, von denen eine Tochter im Alter von sieben Jahren an Grippe starb. Obwohl ihre Kinder das Eislaufen erlernten, drängte Tozzer sie niemals zu einer sportlichen Karriere. Zum Zeitpunkt ihres Todes hatte sie 14 Enkel und ebenso viele Urenkel.[1]

Im Februar 2012 war Tozzer bei der 100-Jahr-Feier ihres Vereins SC of Boston zu Gast. Wenige Monate später verstarb sie in einem Pflegeheim in Dedham, Massachusetts.[2]

Ehrungen

1997 wurde Tozzer in die United States Figure Skating Hall of Fame aufgenommen.[5]

Ihr Verein, der SC of Boston richtete den Joan Tozzer Award für dasjenige Kind aus dem Club ein, dass sich binnen eines Jahres am weitesten verbessert hat. Zu den Preisträgerinnen zählt unter anderem die spätere Olympiasiegerin Tenley Albright.[2]

Ergebnisse

Einzellauf

Wettbewerb / Jahr 1937 1938 1939 1940
Nordamerikameisterschaften 2.
US-amerikanische Meisterschaften 1. 1. 1.

Paarlauf

(mit Bernard Fox)

Wettbewerb / Jahr 1937 1938 1939 1940
Nordamerikameisterschaften 1.
US-amerikanische Meisterschaften 3. 1. 1. 1.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Porträt auf iceskatingintnl.com (engl.), aufgerufen am 6. Juli 2017
  2. a b c d Porträt auf bostonglobe.com (engl.), aufgerufen am 6. Juli 2017
  3. James R. Hines: Historical Dictionary of Figure Skating. Scarecrow Press, 2011, S. 224, ISBN 0-810-87085-1 (online)
  4. a b Nachruf auf staradvertiser.com (engl.), aufgerufen am 6. Juli 2017
  5. Mitgliederliste United States Figure Skating Hall of Fame (engl.), aufgerufen am 6. Juli 2017

1914: Theresa Weld | 1918: Rosemary Beresford | 1920–1924: Theresa Weld | 1925–1927: Beatrix Loughran | 1928–1933: Maribel Vinson | 1934: Suzanne Davis | 1935–1937: Maribel Vinson | 1938–1940: Joan Tozzer | 1941–1942: Jane Vaughn | 1943–1948: Gretchen Merrill | 1949–1950: Yvonne Sherman | 1951: Sonya Klopfer | 1952–1956: Tenley Albright | 1957–1960: Carol Heiss | 1961: Laurence Owen | 1962: Barbara Roles | 1963: Lorraine Hanlon | 1964–1968: Peggy Fleming | 1969–1973: Janet Lynn | 1974–1976: Dorothy Hamill | 1977–1980: Linda Fratianne | 1981: Elaine Zayak | 1982–1984: Rosalynn Sumners | 1985: Tiffany Chin | 1986: Debi Thomas | 1987: Jill Trenary | 1988: Debi Thomas | 1989–1990: Jill Trenary | 1991: Tonya Harding | 1992: Kristi Yamaguchi | 1993: Nancy Kerrigan | 1994: Tonya Harding (aberkannt) | 1995: Nicole Bobek | 1996: Michelle Kwan | 1997: Tara Lipinski | 1998–2005: Michelle Kwan | 2006: Sasha Cohen | 2007: Kimmie Meissner | 2008: Mirai Nagasu | 2009: Alissa Czisny | 2010: Rachael Flatt | 2011: Alissa Czisny | 2012–2013: Ashley Wagner | 2014: Gracie Gold | 2015: Ashley Wagner | 2016: Gracie Gold | 2017: Karen Chen | 2018: Bradie Tennell | 2019-2020: Alysa Liu | 2021: Bradie Tennell | 2022: Mariah Bell | 2023: Isabeau Levito | 2024: Amber Glenn

1914: Jeanne Chevalier und Norman Scott | 1918: Theresa Weld und Nathaniel Niles | 1920–1927: Theresa Weld und Nathaniel Niles | 1928–1929: Maribel Vinson und Thornton Coolidge | 1930–1932: Beatrix Loughran und Sherwin Badger | 1933: Maribel Vinson und George Hill | 1934: Grace Madden und J. Lester Madden | 1935–1937: Maribel Vinson und George Hill | 1938–1940: Joan Tozzer und Bernard Fox | 1941: Donna Atwood und Eugene Turner | 1942–1944: Doris Schubach und Walter Noffke | 1945–1946: Donna J. Pospisil und Jean-Pierre Brunet | 1947: Yvonne Sherman und Robert Swenning | 1948–1952: Karol Kennedy und Peter Kennedy | 1953–1956: Carole Ormaca und Robin Greiner | 1957–1960: Nancy Ludington und Ronald Ludington | 1961: Maribel Owen und Dudley Richards | 1962: Dorothyann Nelson und Pieter Kollen | 1963–1964: Judianne Fotheringill und Jerry Fotheringill | 1965: Vivian Joseph und Ronald Joseph | 1966–1969: Cynthia Kauffman und Ronald Kauffman | 1970–1972: JoJo Starbuck und Kenneth Shelley | 1973: Melissa Militano und Mark Militano | 1974–1975: Melissa Militano und Johnny Johns | 1976–1980: Tai Babilonia und Randy Gardner | 1981–1984: Caitlin Carruthers und Peter Carruthers | 1985: Jill Watson und Peter Oppegard | 1986: Gillian Wachsman und Todd Waggoner | 1987–1988: Jill Watson und Peter Oppegard | 1989–1990: Kristi Yamaguchi und Rudy Galindo | 1991: Natasha Kuchiki und Todd Sand | 1992–1993: Calla Urbanski und Rocky Marval | 1994–1996: Jenni Meno und Todd Sand | 1997–1998: Kyoko Ina und Jason Dungjen | 1999: Danielle Hartsell und Stephen Hartsell | 2000–2002: Kyoko Ina und John Zimmerman | 2003: Tiffany Scott und Philip Dulebohn | 2004: Rena Inoue und John Baldwin | 2005: Katie Orscher und Garrett Lucash | 2006: Rena Inoue und John Baldwin | 2007: Brooke Castile und Benjamin Okolski | 2008–2009: Keauna McLaughlin und Rockne Brubaker | 2010: Caydee Denney und Jeremy Barrett | 2011: Caitlin Yankowskas und John Coughlin | 2012: Caydee Denney und John Coughlin | 2013–2014: Marissa Castelli und Simon Shnapir | 2015: Alexa Scimeca und Chris Knierim | 2016: Tarah Kayne und Danny O’Shea | 2017: Haven Denney und Brandon Frazier | 2018: Alexa Scimeca Knierim und Chris Knierim | 2019: Ashley Cain und Timothy LeDuc | 2020: Alexa Scimeca Knierim und Chris Knierim | 2021: Alexa Scimeca Knierim und Brandon Frazier | 2022: Ashley Cain-Gribble und Timothy LeDuc | 2023: Alexa Knierim und Brandon Frazier | 2024: Ellie Kam und Daniel O'Shea

Personendaten
NAME Tozzer, Joan
ALTERNATIVNAMEN Cave, Joan (Ehename); Spalding, Joan (Ehename); Lincoln, Joan (Ehename)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Eiskunstläuferin
GEBURTSDATUM 19. September 1921
GEBURTSORT Boston, Massachusetts
STERBEDATUM 15. April 2012
STERBEORT Dedham, Massachusetts