Joachim Gerchow

Joachim Gerchow (* 26. Juni 1921 in Mirow; † 23. Juni 2012 in Hermannsburg) war ein deutscher Rechtsmediziner und Direktor des Instituts für Rechtsmedizin an der Universität Frankfurt am Main.

Leben

Nach dem Abitur in Neustrelitz wurde Gerchows Medizinstudium in Rostock[1] und Kiel vom Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Nach dem Staatsexamen 1946 in Kiel wurde er 1948 promoviert und habilitierte sich 1954 bei Wilhelm Hallermann. Gerchow wurde 1962 auf den Lehrstuhl für gerichtliche und soziale Medizin an der Universität Frankfurt am Main berufen und dort 1989 emeritiert. Er hatte seinen Wohnsitz in Neu-Isenburg. Gerchow war 1978 Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie und von 1982 bis 1986 ihr Vorsitzender. Von 1984 bis 1989 war Gerchow Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin. Von 1987 bis 2005 war er Vorsitzender der Ethik-Kommission der Landesärztekammer Hessen.

Gerchow hat zahlreiche Schriften veröffentlicht und war maßgeblich an der Herausgabe der Zeitschriften „Blutalkohol“, „Deutsche Zeitschrift für die gesamte gerichtliche Medizin“ und „Zeitschrift für Rechtsmedizin“ beteiligt. Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag im Nachweis der Gefährdungen durch Alkohol am Steuer sowie deren Aufklärung.

1987 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und mit der Senator-Lothar-Danner-Medaille des Bundes gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr ausgezeichnet. Im Jahr 2007 erhielt er den Hessischen Verdienstorden.[2]

Schriften (Auswahl)

  • Hansjürgen Bratzke; Joachim Gerchow: Rausch. Symposium zum 75. Geburtstag von Joachim Gerchow, Frankfurt (Main) ; 1997
  • Alkohol, Alkoholismus, Hamburg : Neuland-Verlagsgesellschaft, 1980
  • Zur Schuldfähigkeit Drogenabhängiger, Berlin : Informationskreis Drogenprobleme e.V., ca. 1980
  • Alkohol im Strassenverkehr, Kiel : Bund f. alkoholfreien Verkehr e.V., Sektion Schleswig-Holstein, 1959
  • Die ärztlich-forensische Beurteilung von Kindesmörderinnen. Ein Beitrag zum Problem der abartigen Erlebnisreaktionen, Halle (Saale) : VEB Marhold, 1957
  • Literatur von und über Joachim Gerchow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Joachim Gerchow (PDF; 594 kB) bei: Hessisches Ärzteblatt, 15. Juni 2001
  • Joachim Gerchow (PDF; 2,2 MB) bei: B.A.D.S. 2011

Einzelnachweise

  1. Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Joachim Gerchow im Rostocker Matrikelportal
  2. Originals vom 17. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ww4.laekh.de bei: Hessische Landesärztekammer 2007
Normdaten (Person): GND: 119491419 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n82001269 | VIAF: 67277189 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Gerchow, Joachim
KURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und Rechtsmediziner
GEBURTSDATUM 26. Juni 1921
GEBURTSORT Mirow
STERBEDATUM 23. Juni 2012
STERBEORT Hermannsburg