Hochmutting

Hochmutting
Gemeinde Oberschleißheim
Koordinaten: 48° 14′ N, 11° 35′ O48.23336666666711.578066666667489Koordinaten: 48° 14′ 0″ N, 11° 34′ 41″ O
Höhe: 489 m ü. NN
Postleitzahl: 85764
Vorwahl: 089
Jakobuskapelle Hochmutting
Jakobuskapelle Hochmutting

Hochmutting ist ein Ortsteil der Gemeinde Oberschleißheim im oberbayerischen Landkreis München.

Der Weiler liegt zweieinhalb Kilometer südöstlich des Hauptortes am Rande des Flugplatzes Oberschleißheim.

Geschichte

Schild an der Jakobuskapelle in Hochmutting

Die Kapelle St. Jakobus in Hochmutting „soll bereits zur Zeit der Schlacht auf dem Lechfeld gegen die Ungarn 955 entstanden sein“[1] und gehört mit ihrem romanischen Stil zu den ältesten Kirchen des Erzbistums München und Freising. Ende des 16. Jahrhunderts erwarb der Bayerische Herzog Wilhelm V. zwei Schwaigen in Hochmutting, die Schwaige mit der Jakobuskapelle 1598 und 1597 die Schwaige mit der Nikolauskapelle (Weihe 1186). Zur Betreuung richtete er zu den Kapellen Klausen ein, die Teil der neun Klausen am Klausenweg wurden.[2] Die Klause St. Nikolaus und die Schwaige wurden 1800 Opfer eines Großbrandes, die nicht mehr benutzte Kapelle 1854 abgebrochen. Ein Gedenkstein erinnert noch an den Ort.

Die Örtlichkeit ist im späten 11. Jh. als Humuntingan ersturkundlich genannt. Es liegt ein bajuwarischer Personenname wie Hohmunt o. ä. zugrunde, der belegte Name Holemund könnte auch passen.

Im frühen 16. Jahrhundert entstand unter Wilhelm V. ein Waldgut als Jagdsitz. Den südlichen Teil Hochmuttings nimmt seit 1805 der Friedhof von Oberschleißheim mit der Jakobuskapelle ein, die romanischen Ursprungs ist.

Westlich von Hochmutting befand sich das Fasanengehege und Jagdrevier Unterer Fasangarten.

Ein Teil des Hofgutes war zur Zeit des Nationalsozialismus eine Außenstelle des KZ Dachau. Elf Häftlinge waren als Teil eines Bombenräumkommandos dort untergebracht.[3] Pläne vom Ende der 1930er Jahre, den Friedhof in den Forst Berglholz näher zum Ortskern zu verlegen, wurden wegen des Zweiten Weltkrieges aufgegeben und aus finanziellen Gründen nach dem Krieg nicht mehr weiter verfolgt. 350 m nördlich von Gut Hochmutting befindet sich an der Abzweigung eines Wirtschaftsweges rechts von der Münchener Allee die Grabstätte zweier sowjetischer Opfer des Zweiten Weltkriegs, die nicht auf dem örtlichen Friedhof bestattet wurden.[4]

Gut Hochmutting
Königstraße bei der Jakobuskapelle

Heutige Nutzung

Das Gut Hochmutting, das früher vom Schloss Schleißheim aus verwaltet wurde, wird heute privat bewirtschaftet und betreibt Landwirtschaft. Die ehemalige Klause dient als Friedhofskapelle.

Hochmuttinger Heide

Die ehemals umgebenden Wälder des Hartelholzes sind heute um Hochmutting herum allesamt gerodet und werden als Agrarland genutzt. Die nächstgelegenen Waldränder befinden sich inzwischen in über 500 m Entfernung. Nur der alte Baumbestand an der Münchener Allee erinnert noch an deren Existenz. Nördlich von Hochmutting befindet sich ein artenreiches Magerwiesengebiet, das vor allem für vielfältige Tagfalterpopulationen wichtig ist.

Commons: Hochmutting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. St. Jakobuskapelle Hochmutting
  2. PDF-Datei zum Klausenweg
  3. KZ-Außenstelle in Hochmutting
  4. Grabstätte sowjetischer Kriegsopfer
Ortsteile von Oberschleißheim

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