Heinrich III. von Daun

Wappen des Adelsgeschlechtes von Daun

Heinrich III. von Daun-Oberstein oder Heinrich de Duno[1] († 8. Juni 1319) war von 1318 bis 1319 Bischof von Worms.

Herkunft und Familie

Er entstammte dem Daun-Obersteiner Zweig des Adelsgeschlechtes von Daun mit ihrer Stammburg Oberstein bei der heutigen Stadt Idar-Oberstein. Der frühere Wormser Bischof Richard von Daun († 1257) war sein Großonkel.

Heinrich III. wurde geboren als Sohn des Wirich II. von Daun und seiner Gattin Raugräfin Kunigunde. Sie und ihr Bruder, der Wormser Bischof Emich I. († 1299), waren Kinder von Raugraf Heinrich I., dessen Leben, wegen unschuldiger Verwicklung in ein fürstliches Eifersuchtsdrama mit tödlichem Ausgang, von großer Tragik überschattet wurde.

Leben und Wirken

Heinrich trat in den geistlichen Stand ein. Nach der Bischofsernennung seines Onkels Emich avancierte er um 1294 zum Propst des St. Paulusstifts in Worms, bald auch zum Wormser Dompropst. Er wurde zum engen Vertrauten des Onkels und war mit ihm zusammen an der Gründung bzw. finanziellen Dotierung des Liebfrauenstiftes beteiligt. Er gilt als dessen Mitgründer und wurde sein erster Propst.[2]

Der Onkel Emich I. starb am 24. Juli 1299. Nach seinem Tod erfolgte im Herbst des Jahres eine zwiespältige Wormser Bischofswahl. Man wählte Eberwin von Cronberg, jedoch erhielt auch Heinrich von Daun eine größere Anzahl Stimmen. Der Mainzer Erzbischof Gerhard II. von Eppstein setzte eine Untersuchungskommission ein und erkannte Eberwins Wahl am 21. Dezember 1299 als gültig an. Noch im gleichen Jahr wurde Heinrich von Daun Stiftspropst von Wimpfen. Nach Cronbergs 1303 erfolgtem Tod blieb das Bistum zeitweise vakant und von 1307 bis 1318 regierte Bischof Emmerich von Schöneck.

Als dieser im Februar 1318 starb wählte das Domkapitel am 31. März einstimmig Heinrich von Daun zum Nachfolger, welche Entscheidung der Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt am 5. Juni des Jahres konfimierte.

Dem Bischof war nur eine kurze Regierungszeit vergönnt. Am 17. Juni bestätigte er – ganz im Sinne des Onkels – alle Rechte und Freiheiten der Wormser Bürger. Heinrich III. von Daun-Oberstein starb bereits am 8. Juni 1319 und wurde im Ostteil des Wormser Domes im Nebenchor vor dem Martinsaltar beigesetzt.

Literatur

  • Datenseite in der Deutschen Biographie
  • Heraldische Webseite zum Geschlecht Daun-Oberstein, mit Nennung der Eltern des Bischofs
  • Alois Mayer: Zwei Dauner als Bischöfe in Worms. In: Heimatjahrbuch 2006. Landkreis Vulkaneifel; abgerufen am 15. April 2019 (Wormser Bischöfe aus dem Geschlecht von Daun). 

Einzelnachweise

  1. Stadtarchiv Worms, 001A / Abt. 1 A I Nr. 98a, Reichsstädtisches Archiv: Urkunden (1074–1798)
  2. Webseite zum Liebfrauenstift mit Erwähnung Heinrichs von Daun-Oberstein als Mitgründer
VorgängerAmtNachfolger
Emmerich von SchöneckBischof von Worms
1318–1319
Konrad IV. von Schöneck
Bischöfe von Worms (1257–1604)
(Vorgänger: Richard von Daun)

Raugraf Eberhard I. | Raugraf Friedrich I. | Simon von Schöneck | Eberhard II. von Strahlenberg | Raugraf Emicho I. | Eberwin I. von Cronberg | Emmerich von Schöneck | Heinrich III. von Daun | Konrad IV. von Schöneck | Gerlach von Erbach (Doppelwahl: Kandidat des Domkapitels) | Salmann Cleman (Doppelwahl: Kandidat des Papstes) | Dietrich Bayer von Boppard | Johann I. Schadland | Eckard von Dersch | Matthäus von Krakau | Johann II. von Fleckenstein | Eberhard III. von Stettenberg | Friedrich II. von Domeneck | Ludwig von Ast | Reinhard I. von Sickingen | Johann III. von Dalberg | Reinhard II. von Rüppurr | Heinrich IV., Pfalzgraf bei Rhein | Dietrich II. von Bettendorf | Georg von Schönenberg | Philipp I. von Rodenstein | Philipp II. Kratz von Scharfenstein

(Nachfolger: Wilhelm von Efferen)
Normdaten (Person): GND: 138772657 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 95400647 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Heinrich III. von Daun
ALTERNATIVNAMEN Heinrich III. von Daun-Oberstein; Daun, Heinrich von
KURZBESCHREIBUNG Bischof von Worms
GEBURTSDATUM 13. Jahrhundert
STERBEDATUM 8. Juni 1319