Friedrich August Wilhelm Spohn

Porträt Friedrich August Wilhelm Spohns von Friedrich August Fricke (um 1820)

Friedrich August Wilhelm Spohn (* 16. Mai 1792 in Dortmund; † 17. Januar 1824 in Leipzig) war ein deutscher klassischer Philologe.

Leben

Grabsäule Spohns auf dem Alten Johannisfriedhof in Leipzig

Spohn wurde am 16. Mai 1792 als Sohn des Theologen Gottlieb Lebrecht Spohn und dessen Ehefrau Christiane Rosine Wilhelmine geb. Netto in Dortmund geboren. Sein Vater nahm 1794 eine Professur an der Universität Wittenberg an, starb jedoch kurz nach dem Umzug. Friedrich August Wilhelm Spohn begann sein Studium der Philologie 1804 in Schulpforte und wechselte 1810 nach Wittenberg. Hier erlangte er 1813 mit seiner Abhandlung De agro Troiano den Magister-Titel. Im August 1813 übersiedelte er mit seiner Mutter nach Schmiedeberg. Im August 1815 ging er nach Leipzig, wo er sich im September habilitierte. An der Universität Leipzig hielt er zahlreiche Vorlesungen und wurde 1817 zunächst außerordentlicher Professor der Philosophie und 1819 als Nachfolger von Christian Daniel Beck ordentlicher Professor für griechische und lateinische Sprache. Für den Februar 1821 war Spohn als Landstand der Universität für den sächsischen Landtag gewählt worden.

Neben seiner Tätigkeit als Herausgeber von Werken antiker Autoren beschäftigte er sich auch mit der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen. Diese Versuche blieben allerdings ohne nennenswerten Erfolg.

Nach seinem frühen Tod im Jahr 1824 wurde Spohn auf dem Alten Johannisfriedhof in Leipzig beigesetzt. Über seinem Grab wurde eine von seiner Mutter gestiftete Säule errichtet, die Spohns Schüler Gustav Seyffarth nach ägyptischen Vorbildern entwarf und mit einer griechischen sowie (pseudo)-ägyptischen Inschrift versehen ließ.

Werke

Autor

  • De agro Troiano (1814)
  • De extrema parte Odysseae (1816)
  • De Tibullo (1819)
  • Lectiones Theocriteae (1822)
  • De lingua et literis veterum Aegyptiorum (1825)

Herausgeber

Literatur

Commons: Friedrich August Wilhelm Spohn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Friedrich August Wilhelm Spohn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Übersicht der Lehrveranstaltungen von Friedrich August Wilhelm Spohn an der Universität Leipzig (Wintersemester 1815 bis Wintersemester 1823)
Inhaber der Lehrstühle für Klassische Philologie an der Universität Leipzig

Erster Lehrstuhl (ab 1985 Gräzistik): Johann Friedrich Christ (1739–1756) | Johann August Ernesti (1756–1770) | August Wilhelm Ernesti (1770–1801) | Gottfried Hermann (1803–1848) | Reinhold Klotz (1849–1870) | Ludwig Lange (1871–1885) | Curt Wachsmuth (1886–1905) | Erich Bethe (1906–1931) | Jürgen Werner (1985–1996) | Kurt Sier (1996–2021) | Oliver Schelske (seit 2023)

Zweiter Lehrstuhl (seit 1974 Latinistik): Friedrich Wolfgang Reiz (1782–1785) | Christian Daniel Beck (1785–1819) | Friedrich August Wilhelm Spohn (1819–1824) | Christian Daniel Beck (1825–1832) | Anton Westermann (1834–1865) | Friedrich Ritschl (1865–1876) | Otto Ribbeck (1877–1898) | Friedrich Marx (1899–1906) | Richard Heinze (1906–1929) | Friedrich Klingner (1930–1947) | Franz Dornseiff (1948–1960) | Walter Hofmann (1974–1990) | Ekkehard Stärk (1992–2001) | Marcus Deufert (seit 2003)

Dritter Lehrstuhl: Otto Jahn (1847–1850) | Gregor Wilhelm Nitzsch (1852–1861) | Georg Curtius (1862–1885) | Erwin Rohde (1886)

Vierter Lehrstuhl: Justus Hermann Lipsius (1877–1914) | Bruno Keil (1914–1916) | Alfred Körte (1917–1934) | Wolfgang Schadewaldt (1934–1941) | Karl Reinhardt (1942–1946)

Normdaten (Person): GND: 117485276 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n85049041 | VIAF: 41865489 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Spohn, Friedrich August Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG deutscher Philologe und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 16. Mai 1792
GEBURTSORT Dortmund
STERBEDATUM 17. Januar 1824
STERBEORT Leipzig