Die Sehnsucht der Veronika Voss

Film
Titel Die Sehnsucht der Veronika Voss
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1982
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch Rainer Werner Fassbinder,
Pea Fröhlich,
Peter Märthesheimer
Produktion Thomas Schühly
Musik Peer Raben
Kamera Xaver Schwarzenberger
Schnitt Juliane Lorenz
Besetzung
Chronologie
Lola →

Die Sehnsucht der Veronika Voss ist der dritte Spielfilm der BRD-Trilogie aus dem Jahr 1982 von Rainer Werner Fassbinder. Die Rolle der Veronika Voss wird von Rosel Zech gespielt. Die männliche Hauptrolle des Sportreporters Robert Krohn verkörpert Hilmar Thate. Der Film ist nach Die Ehe der Maria Braun und Lola der letzte Teil der Trilogie.

Rainer Werner Fassbinder spricht in diesem Film ein in seinem Werk oft behandeltes Thema an, das Verhältnis von Dominanz und Dominierten, das hier von Veronika und ihrer Ärztin, aber auch zwischen Robert und ihr selbst verkörpert wird. Der Film erzählt zwar nicht dokumentarisch, doch stark an tatsächliche Begebenheiten angelehnt die letzten Lebensjahre der deutschen UFA-Schauspielerin Sybille Schmitz (1909–1955). Sie gehörte zu Fassbinders Lieblingsschauspielerinnen. Er schreibt in seinem Exposé, der Film sei „der Versuch eines ‚deutschen‘ Kriminalfilms ohne das übliche Schielen nach amerikanischen oder auch französischen Werken dieses Genres“.

Handlung

In einer regnerischen Nacht in München Mitte der 1950er Jahre trifft der Sportreporter Robert Krohn auf die ehemals erfolgreiche UFA-Schauspielerin Veronika Voss. Diese will ihn bald wiedersehen. Auch Krohn interessiert sich nicht nur beruflich für die ungewöhnliche Frau, doch muss er bald feststellen, dass es in deren Leben offenbar einige hochproblematische Verwicklungen gibt. Veronika Voss ist gefangen in ihrer Traumwelt als erfolgreiche UFA-Schauspielerin, die sie nicht mehr ist, und abhängig von einer Ärztin, die es auf ihr Vermögen abgesehen hat und sie daher mit Morphium versorgt. Erst nach und nach deckt Krohn die Lebenssituation der Veronika Voss auf. Gewillt, die Ärztin zu überführen, schickt er seine Lebensgefährtin Henriette zur Ärztin, doch ihre Tarnung wird erkannt, und sie wird durch einen fingierten Autounfall getötet. Auch Veronika Voss wird schließlich sterben: Ohne Morphium eingesperrt in ein Zimmer, mit einer Schublade voller Schlaftabletten, nimmt sie sich das Leben.

Musik

In einigen Szenen erklingt leise im Hintergrund der Country-Song Sixteen Tons, einmal von Günther Kaufmann gesungen und ein andermal aus einem Radio tönend. Mehrere andere US-amerikanische Country-Songs tauchen ebenfalls im Soundtrack des Films auf, darunter Sanford Clarks Version von Lee Hazlewoods Run Boy Run, Johnny Hortons The Battle of New Orleans, Tennessee Ernie Ford und Tommy Collins’ High on a Hilltop, interpretiert von den Berlin Ramblers. In einer Szene singt Rosel Zech in einem Salon mit Piano-Begleitung den Pop-Song Memories Are Made of This in einer Version von Dean Martin und im Stil von Marlene Dietrich.

Trivia

Die Premiere des Films war am 18. Februar 1982 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin, im deutschen Fernsehen war der Film erstmals am 16. Januar 1985 um 20:15 Uhr in der ARD zu sehen.[1][2]

Auszeichnungen

Vor allem die darstellerische Leistung von Rosel Zech brachte dem Film äußerst gute Kritiken ein und machte die Schauspielerin über Nacht zu einem Star.

Kritiken

„Vorletzter Film Fassbinders, der ein illusionsloses Bild der Bundesrepublik zeichnet, wobei der Einsatz melodramatischer Stilmittel etwas gekünstelt wirkt“

Heyne Filmlexikon, 1996

Weblinks

  • Kritik von U. Behrens, filmzentrale
  • Die Sehnsucht der Veronika Voss bei IMDb
  • Die Sehnsucht der Veronika Voss (Memento vom 7. Juli 2013 im Internet Archive), Film- und Hintergrundinformationen, Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin
  • Die Sehnsucht der Veronika Voss bei filmportal.de

Einzelnachweise

  1. Die Sehnsucht der Veronika Voss. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 12. Juni 2021. 
  2. Diese Woche im Fernsehen. In: Der Spiegel. Nr. 3, 1985 (online – 13. Januar 1985). 

This Night | Der Stadtstreicher | Das kleine Chaos | Liebe ist kälter als der Tod | Katzelmacher | Götter der Pest | Das Kaffeehaus | Warum läuft Herr R. Amok? | Der amerikanische Soldat | Niklashauser Fart | Rio das Mortes | Pioniere in Ingolstadt | Whity | Warnung vor einer heiligen Nutte | Händler der vier Jahreszeiten | Die bitteren Tränen der Petra von Kant | Bremer Freiheit | Wildwechsel | Acht Stunden sind kein Tag | Welt am Draht | Nora Helmer | Angst essen Seele auf | Martha | Fontane Effi Briest | Wie ein Vogel auf dem Draht | Faustrecht der Freiheit | Mutter Küsters’ Fahrt zum Himmel | Angst vor der Angst | Ich will doch nur, daß ihr mich liebt | Satansbraten | Chinesisches Roulette | Frauen in New York | Bolwieser | Deutschland im Herbst | Despair – Eine Reise ins Licht | In einem Jahr mit 13 Monden | Die Ehe der Maria Braun | Die dritte Generation | Berlin Alexanderplatz | Lili Marleen | Theater in Trance | Lola | Die Sehnsucht der Veronika Voss | Querelle