Deiokiden

Die Deiokiden waren ein medisches Herrschergeschlecht, das im 8. und Anfang des 7. Jahrhunderts v. Chr. über eine kleinere Region des vorderen Orients herrschte.

Geschichte

Dem griechischen Historiker Herodot zufolge wurde das Mederreich durch die Dynastie von Deiokes gegründet, der sich von medischen Teilstämmen zum regionalen König wählen ließ.

Zwischenzeitliche Untersuchungen haben Herodots Angaben als politisches und sophistisches Wunschbild widerlegt. Eine Dynastie unter Deiokes konnte nicht nachgewiesen werden und war deshalb zu keinem Zeitpunkt existent.

Chronologie

  • Deiokes (728–716 v. Chr.)
  • Deiokes II. (716–710 v. Chr.), lokaler Herrscher als Vasall Assyriens
  • Deiokes III. (710 v. Chr. – ?), lokaler Herrscher als Vasall Assyriens

Literatur

  • Robert Rollinger: Das Phantom des Medischen „Großreichs“ und die Behistun-Inschrift. In: Edward Dabrowa (Hrsg.): Ancient Iran and its Neighbours. Jagiellonian University Press, Krakau 2005, ISBN 83-233-1946-4.
  • Robert Rollinger: Medien. In: Walter Eder, Johannes Renger (Hrsg.): Herrscherchronologien der antiken Welt. Namen, Daten, Dynastien (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 1). Metzler, Stuttgart/Weimar 2004, ISBN 3-476-01912-8, S. 112–115.
  • Mischa Meier: Deiokes, König der Meder. Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08585-8.