Budapester Millenniumsausstellung 1896

Plakat der Milleniumsausstellung
Burg Vajdahunyad, ein Überbleibsel der Ausstellung

Die Budapester Millenniumsausstellung 1896 war eine aus Anlass der Jahrtausendfeiern der magyarischen Landnahme durchgeführte Landesausstellung.

Geschichte

Die Ausstellung war vom 2. Mai 1896 bis zum 31. Oktober 1896 geöffnet und zog etwa 5,2 Millionen Besucher an.

Ausstellungsobjekt „Alfölder Bauernhaus“ aus Pelzfellen des Kürschners Josef Katzer, Industriehalle

Ort der Millenniumsausstellung war das Budapester Stadtwäldchen (Városliget). Dort wurde aus diesem Anlass auch die Burg Vajdahunyad erbaut, die den zentralen historischen Teil der Ausstellung umfasste und etwa 20.000 wertvolle Kunstgegenstände, zumeist aus dem Besitz des ungarischen Adels, zeigte. Im Zentrum dieser Ausstellung stand der Thronsessel, auf dem der ungarische König und österreichische Kaiser Franz Joseph I., in diesem Jahr oft patriotistisch als Árpád II. bezeichnet, den Ausgleich mit Ungarn unterzeichnet hatte. Mit diesem wurde der Habsburgerstaat zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn.

Im Parkgelände des Városliget befanden sich die Pavillons führender ungarischer Industriefirmen, beispielsweise von Ganz & Co., den Ungarischen Staatsbahnen, Dynamit Nobel, Urikány Zsilvölgy (Kohlenbergbau), die Maschinenfabrik Schoenichen-Hartmann, Gebrüder Thonet, der Zementfabriken Miska Kramer und Róbert Wünsch, der Sektfabriken Törley und Willibald Hölle sowie großer aristokratischer Agrarbetriebe. Den ethnographischen Aspekt deckten ein Dorf mit 26 Bauernhäusern aus verschiedenen Gegenden Ungarns und ein „Pavillon der Urbeschäftigungen“ (Jagd und Fischerei) ab. Die weltbekannte Konditorei Gerbeaud betrieb ein Kaffeehaus am Ausstellungsgelände.

Im Rahmen der Landesausstellung (zunächst war sogar eine Weltausstellung anvisiert worden) fanden zahlreiche Festlichkeiten und Veranstaltungen statt. Das Ausstellungsgelände am Stadtwäldchen wurde durch die Földalatti Vasút erschlossen, der ersten U-Bahn auf dem europäischen Festland. Der ungarische Staat finanzierte aus dem Anlass der Millenniumsfeier dem König einen neuen königlichen Hofzug.

Ausgewählte Bauten der Millenniumsausstellung

  • Kunstpalast
    Kunstpalast
  • Pavillon der Stadt Budapest
    Pavillon der Stadt Budapest
  • Bosniakenhaus
    Bosniakenhaus
  • Kinderpavillon
    Kinderpavillon
  • Zementpavillon
    Zementpavillon
  • Pavillon der Forstwirtschaft
    Pavillon der Forstwirtschaft
  • „Debreceni csárda“ (Debrecziner Gasthaus)
    „Debreceni csárda“
    (Debrecziner Gasthaus)
  • Maschinenhalle
    Maschinenhalle
  • Pavillon Militärspital
    Pavillon Militärspital
  • Pavillon eines Bergbauunternehmens
    Pavillon eines Bergbauunternehmens
  • Pavillon der Urzeitfischer
    Pavillon der Urzeitfischer
  • Eines der Haupttore zur Ausstellung
    Eines der Haupttore zur Ausstellung
  • Kaffeehaus des Café Gerbeaud
    Kaffeehaus des Café Gerbeaud

Ausstellungsobjekte

Literatur

  • Katalin Sinkó: Die Millenniumsfeier Ungarns in: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs, 2. Teil 1880–1916, Ausstellungskatalog, Band 1 (Beiträge) S. 295ff, Wien 1987.

Weblinks

  • Ausstellungszeitung Nr. 1 des Pester Lloyd, 3. Mai 1896, nach ANNO
  • Auszug aus Ilona Sárány-Parsons
  • Timea Galambos, Diplomarbeit Universität Wien: Magyarisches Millennium 1896. Glanz- und Schattenseiten der ungarischen Tausendjahrfeier. Wien 2008. Zuletzt abgerufen am 27. Mai 2014.