August Stöhr

Dieser Artikel behandelt den Mediziner und Politiker; für den Ordenspriester und Historiker siehe August Leopold Stöhr.

August Stöhr (* 15. April 1843 in Würzburg; † 3. Oktober 1890 ebenda) war ein deutscher Mediziner, Hochschullehrer für Innere Medizin, praktischer Arzt und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben

Stöhr besuchte das Gymnasium in Würzburg und die Universitäten Würzburg und Wien. 1860 absolvierte er das Gymnasium, betrieb auf der Universität naturwissenschaftliche und medizinische Studien und promovierte 1865 aus der Philosophie. 1866 bestand er das medizinische Staatsexamen in München und promovierte aus der Medizin. Stöhr war von 1865 bis 1871 (erster) klinischer Assistent im Juliusspital unter von Bamberger und habilitierte sich in der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg mit der Schrift Beiträge zur Lehre von der Revulsion für Innere Medizin. In der Folge war er als akademischer Lehrer (Privatdozent für spezielle Pathologie und Therapie und gelegentlich Vertreter von Heinrich von Bamberger), später als praktischer Arzt in Würzburg tätig[1] und veröffentlichte 1878 sein mehrfach aufgelegtes[2] Handbuch der Pastoralmedizin mit besonderer Berücksichtigung der Hygiene.

Von Februar 1890 bis zu seinem Tode war er Mitglied des Deutschen Reichstags als Abgeordneter für den Wahlkreis Unterfranken 6 (Würzburg) und die Deutsche Zentrumspartei.[3]

Literatur

  • Karl Franz Hoffmann: Christliche Ärzte. Lebensbilder vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Habbel, Regensburg 1950, S. 241–249.
  • Georg Sticker: Entwicklungsgeschichte der Medizinischen Fakultät an der Alma Mater Julia. In: Max Buchner (Hrsg.): Aus der Vergangenheit der Universität Würzburg. Festschrift zum 350jährigen Bestehen der Universität. Hrsg. im Auftrag von Rektor und Senat, Berlin 1932, S. 383–799, hier: S. 688–689
  • Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 262–263.

Schriften

  • Bericht über 120 Fälle von Abdominaltyphus im königl. Julius-Hospitale zu Würzburg nach Brand’s Methode behandelt. In: Verhandlungen der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft zu Würzburg. Neue Folge, Band 1, 1868, S. 210–231.

Weblinks

  • August Stöhr in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
  • Biografie von August Stoehr. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)

Einzelnachweise

  1. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 263.
  2. August Stöhr: Handbuch der Pastoralmedicin mit besonderer Berücksichtigung der Hygiene. 2. Auflage. Freiburg im Breisgau 1882 (in der Reihe: Theologische Bibliothek, Zweite Serie).
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 213.
Normdaten (Person): GND: 133861694 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 35657341 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Stöhr, August
KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und Politiker (Zentrum), MdR
GEBURTSDATUM 15. April 1843
GEBURTSORT Würzburg
STERBEDATUM 3. Oktober 1890
STERBEORT Würzburg